Freitag, 19. August 2011




Tag „Frag mich nicht“ (Sonntag)


Heute konnten wir leider wieder nicht ganz ausschlafen wegen dem Fußballspiel gegen eine örtliche Schulmannschaft. Also standen wir früh auf, frühstückten und gingen bzw. fuhren, da wir von einem netten Busfahrer umsonst mitgenommen wurden. Man genießt doch einige Privilegien aufgrund unserer Hautfarbe. Dort warteten wir bis 12:30 Uhr, obwohl das Spiel für 11:00 Uhr angesetzt war, kletterten durch die Gegend und bauten Drachen aus Müll (aus Plakaten, Absperrband und anderen Dingen), ausserdem bemerkten wir beim Fussball spielen das unsere Ausdauer einiges zu wünschen übrig ließ. Am Sonntag haben die Einheimischen von Mount Frere anscheinend wenig zu tun, daher betrinken sie sich und gehen friedliebenden Touristen auf die Nerven, indem sie versuchen unsere Frauen zu „rauben“ (das heißt sie dauerhaft bequatschen und zu versuchen sie zu einer Heirat zu bewegen). Dies geschah, indem sie uns während des gesamten Tages mit ihrem schwarzen SUV verfolgten, aus dem veraltete House Songs schallten. Sie ließen keine Gelegenheit aus uns voll zu quatschen. In der Stadt angekommen, überrannten wir den Supermarkt und versorgten uns mit Süßigkeiten und Getränken um unsere Energiereserven für die bevorstehende Woche auf dem Bau wieder aufzufüllen. Danach bereiteten wir ein Abendessen, welches wir später bei Lulama am Haus verzehren wollten. Daraufhin verließen wir den Kindergarten. Wir quetschten uns alle auf Lulamas 5 qm Terasse (wir sind mittlerweile gewohnt auf engstem Raum so viele Personen wie möglich unterzubringen, in diesem Fall 13! Die „Terasse“ ist ein Sofa für 3 Personen und ein Sessel, die unter einem kleinen Vordach stehen) und verspeisten mit den Fingern unser aus Reis, einer leckeren Soße und Tomatensalat bestehendes Essen. Zum Abendabschluss sahen wir einen Film, der uns ein bisschen aus Afrika entfernte und uns unsere heißgeliebte Heimat Deutschland wieder gab, in dem wir den Eigenheiten eines leicht verrückten Weltverbesserers aus Berlin bei seiner skurilen Arbeit zu sahen. Das war der Sonntag in Mount Frere, nicht wirklich entspannend (wegen dem langen Rückweg vom Fußballstadion), aber doch sehr schön!





Tag “Keine Ahnung“ (Wir wissen nicht wie lange wir schon hier sind) Samstag

Heyyyyy, endlich mag uns jemand. Wir wurden eingeladen zum Fußballspiel gucken. Transportiert wurden wir mit einem Pick-up (natürlich mussten alle wieder stehen, des Spaßes wegen) nachdem wir uns mit der halben Stadt vor dem Build-it-Shop getroffen haben. Es stellte sich heraus, dass es sich um Schüler handelte die im alter von 9 bis 12 Jahren waren und Barfuß einem Ball hinterher jagten. Aber hey. Das Essen war umsonst, da wir VIP-Tickets bekommen haben (ein Hoch auf Build-it, den selbsternannten “Superbaumarkt” der Region) und es gab sogar VIP-Toiletten, deren Spülung zwar nicht klappte aber es war okay. Nachdem wir also stundenlang am Spielfeldrand zugeguckt und gechillt hatten und eine Abmachung für ein Fußballspiel am nächsten Tag gemacht haben, machten wir uns auf zum nächsten Event. Zu einer Party. Natürlich hat der Chef von Build-it einen Fahrer für uns organisiert und so ging die Fahrt recht schnell. Dort angekommen wurden wir durch lauten Gesang und Gebrüll der Frauen willkommen geheißen und man bot uns selbstgebrautes Bier an (Es erinnerte uns alle vom aussehen her etwas an Ochsensperma und es schmeckte nach vergorener Milch :D). Außer uns schienen alle sehr betrunken zu sein und nachdem die Männer alle im Kreis getanzt hatten begann eine Zeremonie. Es handelte sich um einen Jungen. der nun als richtiger Mann angesehen wurde, da er 6 Wochen mit einer Gruppe von anderen Jungen und den Ältesten des Stanmmes (Oder der Familie, oder was auch immer. Wir konnten da nicht so ganz durchblicken) im Wald nur mit einer Decke überlebt und gelernt hatten was ein richtiger Mann halt so alles wissen muss. Die Jungen mussten die ganze Zeit singen und eine art Gelübde sprechen und bekamen viele Geschenke (mindetsens 15 Decken, Geschirr, Geld usw.) und dies Zog sich dann bestimmt 2 bis 3 Stunden lang. Danach gab es Essen, welches während der Zeremonie vor sich hin köchelte. Manche trauten dem Fleisch nicht so ganz, aber eigentlich hat es ganz gut geschmeckt (Hier und da hing noch ein bisschen Haut von dem jeweiligen Tier daran, aber hey, wenn man schon hier ist, dann muss man das auch mal essen). Kurz nach dem Essen waren wir von dem ganzen Tag auch so geschafft, dass wir schnell wieder nach Hause gingen und uns einen gemütlichen Abend auf der Terasse machten, begleitet von lauten Gesängen von Jojo,Birk und der Boombox und dann nach und nach schlafen gingen.

(Die Gitarre fehlt uns hier in Afrika!!)





Irre und Gluecklich!



Suedafrikanische Ziege brennden Muell verwertend.


Chillen....


Tag 10
Auch an diesem Morgen schien wieder die Sonne und bereits in den frühen Morgenstunden merkten wir, dass dies ein sehr warmer und sonniger Tag werden würde. Dementsprechend hochmotiviert machten wir uns ans Werk. Die Mauer. Aus Dreck. „Dat macht Spaß, hömma“ Gegen Mittag wurde dann auch vom Built-it-Chef höchstpersöhnlich die Tür gebracht, bzw. der Rahmen für die Tür. Dieser hat uns dann auch VIP karten für ein Footballspiel am Samstag geschenkt und uns versprochen, dass er uns hilft. Wie hat er noch nicht gesagt, aber besser als gar nicht. Das Mauerwerk wuchs um zwei weitere Reihen.(Man kann jetzt schon von einem Wall sprechen) Die Baustelle wurde von lauter Boombox-Musik beschallt und alle hatten großen Spaß. Gigantisch :P Alle waren super drauf und Lulama sogar so gut, dass sie uns beim Mauerbauen geholfen hat, und gegen Abend mit uns das Tanzbein in der Küche geschwungen hat(Die hats voll drauf!).Bei der Abendrunde in der wir den Tag zusammen gefasst haben, stimmte sie sogar spontant Lieder an. Das alles wurden von einem leckeren Abendessen begleitet. Dann: „ALARM!“ Das Licht im unterem Kindergarten Gebäude wurde an und aus gemacht und wir dachten, dass sich ein Einbrecher an der Kindergarteneinrichtung zu schaffen macht. Taschenlampen an und aus dem oberen Kindergartengebäude herraus gestürmt, und man erblickte ein parkendes Auto vor dem Zaun. Heißt: „ALARM ALARM! Die Einbrecher sind mit dem Auto da und räumen gerade das Haus aus!“ Das spontan ernanntes Security-Team durchforstete den gesamten Kindergarten nach den vermeindlichen Einbrechern (Sogar die Toiletten, aber wer ist so doof und würde sich auf ner Toilette verstecken?!). Keiner da. Und dann kam ein Mann mit einem Benzinkanister am Zaun vorbei gelaufen und tankte das angebliche Einbrecher Auto auf. Der Typ war einfach nur liegen geblieben. So kanns gehen. Ab ins Bett Kids!

Jojo un so

Tag 11
Freitag, der letzte Arbeitstag vor einem diesmal sehr aufregenden und vollem Wochenende (Samstag- Footballspiel und Party anlässlich des Erreichens der vollkommenen Männlichkeit eines Freundes Lulamas nach fünfwöchigem Aufenthalt (nur mit einer Decke) in einem Wald (wie verrückt die Südafrikaner doch sind.. :o) Sonntag- Kirchenbesuch und ausgiebige Spaziergänge :)). Trotz einer Müdigkeit, die alle zu plagen scheint, wuchs auch die Mauer soweit, dass bald Fenster eingemauert werden können. Auch die Anzahl der Bricks stieg unentwegt und der Erdhaufen schrumpfte bedrohlich (och nö! Das heißt bald wieder buddeln..). Da allen von uns, den Kindergärtnerinnen und den Kindern momentan nur eine einzige Toilette zur Verfügung steht und die restlichen Wcs verstopft sind, mussten diese heute dringend „entstopft“ werden. Diese ehrenvolle Aufgabe übernahmen Dimi und Simon heute leidenschaftlich und hoch erfreut (nicht! :D) nachdem sie die verstopfte Stelle im Rohr ausfindig gemacht hatten. Zum Schluss durfte Jojo die verwendeten Werkzeuge von den Ausscheidungen der verschiedenen Kindergartenbesuchern befreien. („echt klasse! Macht mir super Spaß“) Mit viel Spaß und Freude übernahm er diese Aufgabe vollkommen freiwillig.(Er warf sich vor die anwesenden Damen und rief „ Ich opfer mich“) Der Versuch des Küchenteams die fleißigen Arbeiter und Arbeiterinnen mit Popcorn zu überraschen und erfreuen scheiterte daran, dass es sich bei dem verwendeten Mais leider um Hühnerfutter handelte und so die Maiskörner nicht weiß und fluffig, sondern schwarz und verkohlt endeten :D. Die Dorfhexe löste pures Entsetzen unter unsere schwarzen Freunden aus und jagte sogar den Brickman einen Schreck ein. ( Hex hex) Dies löste heftige Diskussionen über Religionen und Dämonen aus. Krass! Zusammenfassend kann man sagen, es war ein echter „scheiß“ Tag (Witz wegen dem Fikalienrohr HAHA, der kommt von Simon). Nein er war super duper. Simon hat ein bischen Angst, dass bei dem nächsten „Kakrohreinsatz“ noch mehr „Zeug“ im Rohr steckt und Birk wird jetzt von Jojo in die Anstalt eingewiesen.

Gute Nacht.  



Das Haus wächst!


Operation: Unblock the Shit-Pipe!


nach dem Abfackeln eines Feldes - zurück bleibt ein "weisser Weg" - der Trampelpfad



wenn nicht Zement, dann Kids...



Zuschauer am Gartenzaun




Lulama begutachtet die handgemachten Ziegel



Erde sieben für unsere Mörtel-Mischung




Das Fundament versinkt im Matsch




Bohnen (auf der Hand)




Schlammschlacht ....




Am Ende des Tages - das Fundament wird vollendet

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