Tag 2

Paula scheint sich als sehr hyperaktiv zu erweisen. Diesen morgen hat sie zumindest mich zwar sanft geweckt aber auch um eine uhrzeit die nicht angenehm ist. Halb 7. Klasse Uhrzeit um aufzustehen mit einem Jetleg im Schlepptau. Aber hey. Kein Problem. Sie war ja schließlich schon um 6 Uhr wach. (????) Warscheinlich war sie sehr aufgeregt weil sie später frühstück machen durfte. Diesmal haben wir aber unten im Kindergarten gefrühstückt. Wo heute auch zum ersten mal die Kinder waren. Diese erwiesen sich zuerst als sehr ängstlich und fingen sogar an zu weinen (wir haben alle schon lange nicht mehr in einen Spiegel geblickt. Man vergisst hier sein eigenes Gesicht. Warscheinlich sehen wir aus wie Monster o.O) Wir frühstückten alle zusammen und machten uns danach auch voller tatendrang an die Planung des Baus. Die Markierungen für unser Haus standen ja schon. Der Boden war eine schräge und somit mussten wir diesen erstmal begradigen. Der Lehm den wir abtrugen war für die erstellung der Ziegel gedacht. Jedoch musste dieser erstmal von Gras und Steinen (Scheißteile, absolute scheißteile, Groß, schwer, nervig) getrennt werden. Und schon machten sich alle eifrig an die Schippen, während Dimi, Anja und David sich in die Stadt aufmachten um Sand zu bestellen und weitere Werkzeuge und Materialien einzukaufen. In dieser Zeit wurde auch probiert das Internet ans laufen zu kriegen, was sich aber als ein größereres Problem darstellte und auf den folgenden tag verschoben wurde (Wie ihr warscheinlich merkt wenn ihr das lest ;) ) Auch am Bau machten, wie schon erwähnt, die Steine große Schwierigkeiten. Jedoch wartete bald das Mittagsessen auf uns und wir konnten uns erstmal stärken um uns dann später auch schon wieder an die Arbeit zu machen. Die Erde die größtenteils nur aus Gras und Wurzeln bestand schenkten wir Lulama die sie als Dünger in ihrem garten verwenden konnte. Während des Baus trauten sich langsam auch die Kinder uns hallo zu sagen und die 2 bis 3 Jährigen machten sich auch alle Mühe uns beim Schubkarre-schieben zu helfen. Was natürlich sehr lustig und süß war, uns jedoch nur verlangsamte :D gegen Nachmittag wurden dann Jojo, Dimi, David, Lulama und ich zu einem „Nachbarn“ gefahren um eine Ziegelmaschine zu leihen. Dieser „Nachbar“ wohnte dann geschätzte 10 Kilometer weit entfernt hinter einer savanne. Ich muss zugeben, das war die atemberaubenste Autorfahrt die ich jeh in meinem Leben hatte: Sonnenuntergang, total Schöne Landschaft die sich endlos lang zog, da man eine gute aussicht hatte und man stand während der fahrt auf einen Pick-Up und der Wind zog einem durchs gesicht. HAMMER ! Ich versuche hier gerade Worte zu finden um etwas zu beschreiben was man nicht beschreiben kann. Man muss es erleben. Angekommen bei dem „Nachbarn“ sagte er uns: „But you need some oil to use it“ Ich dachte es handelte sich um eine motorenbetriebene Maschine. Wir kommen in eine Riesige Rund-hütte. Sie war komplett lehr. Nur hinten an der Wand war eine kleine Metallkonstruktion. Alleine währe ich nicht darauf gekommen, dass es sich um eine Ziegelmaschine handelt. Ich glaube da war ich aber nicht der einzige. Währenddessen haben es die Kinder wohl geschafft die anderen vom Arbeiten ab zu lenken und sie zum Singen und Tanzen zu kriegen. :D Als wir von der Fahrt wieder zurück zum Kindergarten kamen verlief sich das arbeiten auch immer mehr im chillen und kurz bevor das Abendessen fertig war mussten wir natürlich erstmal wieder Indiaka spielen. Das Abendessen war natürlich wieder Lecker und anschließend begannen wir eine kleine Abendrunde mit Lulama. Sie erzählte ein paar (mehr) Geschichten (Sie spricht sehr langsam deswegen dauert das immer war länger), wir sangen und hatten eine Menge spaß. Eigentlich wollten viele Schlafen gehen, aber Lulama sagte, solange der „Spirit“ unter uns ist können wir nicht gehen. So klang der abend sehr schön aus und alle gingen dann irgendwann wieder ins Haus zurück weil wir nach der Arbeit sehr müde waren und es auch schon sehr spät war. „Spät“ ist so ca. 9 Uhr bei uns, da man hier ja morgens so früh geweckt wird. (Diesmal nenne ich keine Namen)

Achso und nebenbei muss ich erwähnen, dass während ich hier diesen Text geschrieben habe Paula und Jojo auf die Idee gekommen sind ihre Schlafsäcke zu einem Schlafsack zu verbinden. Dies scheiterte natürlich, wie von mir vorhergesagt, und jetzt scheint ein Schlafsack nicht mehr zu zu gehen. Klasse.